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Rezension von Enno Schmidt

Steuern – große Illusion
Von Wolfgang Heimann und Hartmut Keller

Rezension von Enno Schmidt

Das Buch ist eine gute Grundlage, um zu einem neuen Steuersystem zu kommen. Kurz und bündig und für jeden nachvollziehbar werden die richtigen Schritte gesetzt, die die Fehler des heutigen Steuersystems aufdecken und eine wesentlich einfachere und transparentere Art der Besteuerung erkennbar machen. Man merkt den zügig durchgeführten Kapiteln an, dass sie ein Substrat gründlicher gedanklicher Arbeit und Recherche sind. Zahlreiche farbige Grafiken erleichtern das Verstehen der ohnehin auf Verstehbarkeit hin orientierten Texte. Keine mühsame Lektüre, sondern ein schneller Weg präzise gesetzter Schritte. Auf viele Details wird verzichtet zugunsten der Klarheit und eines Überblickes auf das Prinzip. Dabei bleiben viele mögliche Fragen offen, haben aber mit dem Dargestellten eine gute Ausgangsbasis für das eigene Weiterdenken. Wo die Schlussfolgerungen der Autoren ins allgemeine Große gehen, wie die Trockenlegung des Finanzcasinos, die globale Umsetzbarkeit einer einzigen Steuer, wo Auswirkungen im großen Stile als sicher behauptet werden, wird die Luft dünn. Das mindert aber nicht die tragfähige Qualität der Schritte, die unser Steuerverständnis und die Steuerdebatte insgesamt tatsächlich in diesem Buch ein großes Stück nach vorne bringen. Für Steuern interessiert man sich eigentlich nur, wenn man sie vermeiden will. Dabei liegt in der Steuer ein großes Potebntial zu einer gerechteren, innovativeren und demokratischeren Gestaltung unserer Gesellschaft. Das Schattendasein der Steuer wandelt sich hier in ein gewisses Leuchten und macht Lust auf ein klares, zeitgemäßes Steuersystem. Denn das bestehende ist so veraltet, wie es eine Dampfmaschine in einem Computer wäre.